Interview mit Ellen Dubin (02/09)



Ellen Dubin wurde in Toronto, Ontario, Canada geboren und wir kennen Sie aus Serien wie "The Colletor" und "Lexx" oder aus Filmen wie "Swarmed". Wir sind dankbar, dass sie sich die Zeit genommen hat, uns ein paar karrierebezogene Fragen zu beantworten.

49CAN: Sie waren in vielen Folgen der Serie "Lexx" zu sehen und Sie waren in 19 Episoden von "The Collector" mit dabei. Würden Sie sagen, es ist von Vorteil, wenn man so regelmäßig bei einer Serie mitwirken kann?

ED: Ja, da gibt es einige Vorteile. Als Schauspieler kann man seine Rolle mit mehr Nuancen und Schattierungen gestalten. Es ist wundervoll, wenn die Zuschauer die Entwicklung der Rolle verfolgen können und wenn sie sehen, was in deinen öffentlichen und privaten Leben passiert. Man hat auch die Möglichkeit engere Beziehungen zu den anderen Darstellern zu knüpfen. Die Zuschauer nehmen diese engeren Verbindungen wahr - sei es nun die Beziehung zwischen Mutter und Kind wie bei "The Collector" oder meine Antagonistenrolle in Lexx gegenüber dem männlichen Hauptdarsteller … alles starke Verbindungen zwischen den anderen Darstellern und den Zuschauern. Die Performance wird vielschichtiger, weil man eben den Luxus hat, regelmäßig in der gleichen Rolle zusehen zu sein. Übrigens - ich war in 24 Folgen von "The Collector" und war für meine Darstellung der Jeri Slate sogar für einen Gemini (Gegenstück zu den US Emmys) nominiert.

49CAN: In "Lost and Found" stehen Sie nicht nur vor der Kamera, sondern Sie arbeiten auch als Ausführende Produzentin. Ist es von Vorteil, wenn man beide Jobs macht? Den vor und den hinter der Kamera?

ED: Es ist schon complex. Ich hatte Glück, dass ich so tolle Unterstützung hatte. Mit noch zwei weiteren Darstellern habe ich mir die Produzentenrolle geteilt; die Aufgaben waren aufgeteilt. So konnte ich mich bei meinen Szenen ganz auf die Rolle konzentrieren und wenn ich dann fertig war, kam man Part als Produzent dran. Wir waren sehr durchorganisiert - das hat auch sehr geholfen. Der Film ist auch nur 6 Minuten lang - noch ein Vorteil. Bei einem Projekt mit Spielfilmlänge hätte ich das sicherlich nicht durchgehalten. Es wäre einfach zu viel gewesen - als erste Aktivität als Produzentin. Da gibt es noch eine Menge, die man lernen muss.

49CAN: Haben Sie auch Erfahrung was das Schreiben oder Regie führen angeht?

ED: Ich habe nicht den Wunsch zu schreiben. Ich habe viele Skripte von Freunden gelesen und dann auch schon mal Vorschläge gemacht, aber ich will nicht vorgeben, dass ich schreibe. Ich bewundere die Disziplin von Autoren, die sich allein hinsetzen und schreiben. Ich habe schon in Schauspielproben gesessen und beim Regieführen assistiert, aber ich denke, ich weiß noch nicht genug Technisches über die Kamera, um bei einem Film oder einer TV-Folge Regie zu führen. Auch da muss ich vorher noch eine Menge lernen. Als meine Karriere als Tänzerin losging, machte ich die Choreografie für einige Ballett- und Musical-Nummern. Das war herausfordernd. Zur Zeit reicht es mir, meine Energie in die Schauspielerei zu stecken und beim Networking mit anderen Schauspielern zu helfen. Es würde mich interessieren, weitere Projekte zu produzieren. Ich mag es, Leute zusammenzubringen. Der Teil, wo man das Geld zusammenkratzen muss, ist hingegen nicht so toll. Das ist ziemlich anstrengend.



49CAN: "Nature's Guard" ist in der Vorproduktion und Sie sprechen da die Rolle der "Empress Webula". Ist das das erste Mal, dass Sie einer Cartoonfigur die Stimme leihen?

ED: Ich mag diese Art Arbeit. Man kann alles sein - von einer Neunjährigen bis hin zur 90 Jahre alten Frau. Es ist faszinierend, Wörter zum Leben zu erwecken. Ich habe inzwischen für einige Projekte vorgesprochen, für Scifi-Spiele, CD-Roms und Werbung. Ich habe auch ein paar Animationsprojekte für Filme gemacht. Ich mag es. Es geht nicht darum, wie man aussieht, sondern wie man klingt. Ich kann's gar nicht erwarten, bis es mit "Nature's Guard" losgeht. "Empress Webula" ist ein sexy Bösewicht - das sollte viel Spaß machen. Die Geschichte basiert übrigens auf einem Comic.

49CAN: Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, worauf sind Sie dann am meisten stolz und warum?

ED: Ich liebe es zu arbeiten und es ist ziemlich schwer, sich für was bestimmtes zu entscheiden. Ich mochte die Arbeit bei "The Collector" - die Erfahrung, die Zeit mit einem Kind zu verbringen, ist so belohnend. Die Instinkte dieser jungen Schauspieler sind so toll. Auf meine Gemini Nominierung für diese Rolle bin ich sehr stolz.

Ich mag aber auch das Theater. Ich habe gerade erst eine Kömodie beendet: BOEING BOEING. In einer echten Komödie an der Seite von Pter Scolari mitzumachen und die Arbeit bei THE NEWHART SHOW waren sicherlich auch Highlights meiner Karriere. Die Reaktion des Publikums war phänomenal. Ich hatte eine tolle Zeit. Es geht nichts über die sofortige Reaktion eines Live-Publikums. Da hat man voll die Kontrolle über seine Darstellung.

49CAN: Haben Sie eigentlich je für Stargate SG-1 oder Atlantis vorgesprochen?

ED: Ich hatte ein Angebot für einen Auftritt bei SG-1, aber ich war damals schon bei einem anderen Projekt dabei. Was mich ziemlich geärgert hat, weil es eines meiner Ziele war, bei Stargate mit dabei sein zu können. Ich muss diese Serie einfach machen. Tut mir echt leid, dass sie jetzt abgesetzt ist. Ich war auch nie bei Atlantis dabei. Habe da nicht mal vorgesprochen. Stargate hat die besten Fans aller Serien - sie sind unglaublich loyal und widmen sich voll der Sache.

49CAN: Und wie sieht's mit einem Gastauftritt bei Stargate Universe aus?

ED: ICH HOFFE ES SEHR. Ich arbeite daran. Jeder will bei dieser neuen Show dabei sein. Sie haben so einen tollen Cast. Hey, wenn die Fans vielleicht an die Produzenten schreiben könnten, dass ich dabei sein darf - das wäre riesig.

49CAN: Wie waren die Dreharbeiten zusammen mit Michael Shanks für den Film "Swarmed"?

ED: Wow - wir waren so froh, zusammen arbeiten zu dürfen. Wir hatten von einander gehört und uns auf einer Gatecon getroffen. Ich liebte es mit ihm zu arbeiten. Er ist süß - ein natürlicher Teamspieler und groß genug für mich. Und er sieht gut aus. Ich hoffe, wir können in naher Zukunft mal wieder ein Projekt zusammen machen.

49CAN: Sie engagieren sich für "Make-a-wish" in Ontario. Warum haben Sie diese Wohltätigkeitsorganisation ausgewähtl? Wieviele Wünsche konnten Sie erfüllen helfen?

ED: Ich bin bei MAKE A WISH in Toronto und ganz Ontario dabei. Ich glaube sehr an dass, was sie tun - sterbenskranken Kinder und den dazugehörigen Familien einen Wunsch zu erfüllen. Was sie tun, erstaunt mich. Es ist schrecklich, wenn Kinder so krank sind, aber ihre Arbeit ist wunderbar. Ich bin nicht sicher, wie viele Wünsche bisher erfüllt wurden, aber weltweit sind es bestimmt einige Tausend. Im letzten Jahr war ich die Gastgeberin bei einem großen Event, wo über 70.000 Dollar bei Live-Autionen gesammelt wurden. Es hat mich sehr berührt, bei diesen Auktionen Hilfe von einer jungen Frau zu haben. Sie hat mich so sehr inspiriert. Ich habe während der ganzen Show geheult, und dieses wunderbare Make a wish-Kind hat mich immer wieder gebeten, aufzuhören zu weinen.

49CAN: Welche Projekte stehen sonst noch an?

ED: Ich habe gerade vier Monate auf der Theaterbühne von Toronto hinter mir. Es war toll, wieder zu meinen Theaterwurzeln zurückzukehren. Dann warte ich darauf, bei welchen Filmfestivals unser Film "Lost and Found" mit dabei sein wird. Es kommen Filme mit mir weltweit raus und "The Collector" wird demnächst auch in anderen Ländern anlaufen. Ich mache einen Workshop für ein neues Musicalstück in LA - ich werde also im nächsten Monat wieder singen. Zwischendurch verbringe ich gern Zeit mit meinen Eltern und dann hoffe ich, auch weiter für die Los Angeles Mission zu arbeiten. Behaltet einfach meine Webseite www.ellendubin.com im Auge.

49CAN: Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten und viel Glück für die anstehenden Projekte.