Theater-Review: The Alchemist (Jericho Arts Centre)

Vom 06. bis zum 28 Juli 2012 stand für die Ensemble Theatre Cooperative das Stück "The Alchemist" auf dem Spielplan im Jericho Arts Centre in Vancouver. Das Skript hierzu ist von Ben Jonson. Regie führte Tariq Leslie, der auch selbst mit auf der Bühne stand.

Das Stück, welches ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt, wurde in die heutige Zeit verlegt und man musste feststellen, dass es auch immer noch Parallelen gibt. Manche Situationen und Charaktere ändern sich eben doch nicht, auch wenn Jahrhunderte vergehen.

Es gibt immer Personen, die auf das schnelle Glück hoffen, die betrogen werden wollen, die geliebt werden wollen und diejenigen, die jede Gelegenheit ergreifen, um an das Geld oder sonstige Werte der anderen zu gelangen.

Die Bühne vom Jericho Arts Centre ist nur sehr klein, so dass man fast mitten im Geschehen sitzt. Man kann den Darstellern direkt bei der Arbeit auf die Finger sehen. Mir macht es Spaß, so nah dran zu sein. Technische Effekte findet man in solch kleinen Theatern eher selten. Die Leistung, die hier erbracht wird, kommt direkt von den Darstellern, ohne viel Chi-Chi.

Wer die lokalen Künstler unterstützen will, sollte auch solche kleinen Theater aufsuchen. Hier ist noch alles hausgemacht und echt; man fragt sich, ob die Darsteller davon leben können. Wahrscheinlich nicht, aber dann muss der Antrieb etwas anderes sein als Geld - vielleicht die Bühnenluft, der Applaus des Publikums oder einfach nur der Drang, sich in eine anderen Rolle zu versetzen. Die Gruppe um Tariq Leslie ist auf jeden Fall ihr Geld wert.