Filmreview: Daydream Nation
Daydream Nation
Dieser kanadischen Film war der Eröffnungsfilm des diesjährigen Whistler Filmfestivals und wurde am 01.12.2010 im Whistler Convention Center gezeigt.

Daydream Nation Team bei der Eröffnungsgala
Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, welches von der Großstadt aufs Land zieht und pubertierend eine Dreiecksbeziehung zwischen ihrem Lehrer und einem Klassenkameraden heraufbeschwört. Die 17-jährige Caroline Wexler, dargestellt von Kat Dennings, muss feststellen, dass es ein weit verbreitetes Hobby in der Kleinstadt unter den Jugendlichen ist, aus allen möglichen Mitteln heraus zu versuchen gerauscht zu werden. Außerdem treibt noch ein Serienkiller in der Kleinstadt sein Unwesen und ein Industriefeuer in der Nachbarschaft trägt auch nicht gerade zur sauberen Luft bei.

Die frühreife Caroline, derer der allein erziehende Vater nur schwer habhaft werden kann, verführt ihren Lehrer. Ihr Klassenkamerad Thurston (Reece Thompson) hingegen ist total in sie verknallt, aber ziemlich schüchtern, vor allem Carolines Vater gegenüber. Hier kann dann Thurstons Mutter, dargestellt von Andie McDowell, helfen, indem sie den Vater davon überzeugt, dass ihr Sohn gar nicht so übel ist. Thurston selbst leidet noch unter den Folgen eines Autounfalls, bei dem sein bester Freund ums Leben kam. In diesem Filmdebut von Regisseur Mike Goldbach dreht sich alles um die Ängste der Teenager und wie sie versuchen, damit fertig zu werden. Goldbach schafft es jedoch nur schwer, eine in sich konsistente Geschichte zu erzählen. Man wartet irgendwie darauf, dass die Morde an den Kindern durch den Serienkiller aufgeklärt werden oder dass jemand mal etwas gegen das schwelende, Luft verpestende Industriefeuer tut. Aber das scheint wohl alles nicht wichtig zu sein. Der Serienkiller wird am Ende zufällig ebenfalls bei einem Autounfall getötet und wenn er nicht einen weißen Anzug angehabt und mit seinen letzten Worten noch gestanden hätte, wäre wahrscheinlich noch nicht mal rausgekommen, dass er überhaupt der Killer war. Diese ganze Szene wirkte ziemlich an den Haaren herbeigezogen, so als ob man am Ende an, was diesen Punkt an ging, noch die Kurve kriegen wollte.

Am Ende gibt's noch eine schöne Szene, wo Caroline und Thurston zusammen stehen und einfach nur den gemeinsamen Moment genießen - auch wenn das Industriefeuer weiter brennt. Und hier wird klar, was wohl die Kernaussage des Film sein sollte: Egal, wie viel Mist um einen herum vorgeht, genieße die schönen Momente dann, wenn sie auftreten - egal, wie kurz sie auch sein mögen.

Daydream Nation (Kanada 2010) 98 Minuten
Regie: Mike Goldbach
Produzent: Christine Haebler, Trish Dolman, Jennifer Weiss, Simone Urdl
Darsteller: Kat Dennings, Reece Thompson, Andie McDowell, Josh Lucas, Ted Whittall