Filmreview: Marilyn
Marilyn
Der Film basiert auf einer Geschichte, die der Kanadier Patrick Mitchell aufgeschrieben hat, während er eine Strafe wegen Bankraubs im Leavonworth Gefängnis in den USA absaß. Es scheint Parallelen zwischen dem Autor und dem Filmhelden zu geben: Michael Grant, dargestellt von Ryan Robbins, ist als Bankräuber ständig auf der Flucht, aber er trifft eines Tages auf eine junge Frau, die auch vor dem Gesetz auf der Flucht ist, und verliebt sich in sie. Die schöne Marylin hat eine brennende Leidenschaft für Musik. Die beiden Liebenden beginnen in der gemeinsamen Krise darüber nachzudenken, ob denn wirklich noch alles so wichtig ist, was ihnen früher mal wichtig erschien.

Der Film wurde mit altem 16mm Material gedreht und erhält dadurch einen antiquierten Touch. Erwähnenswert ist auch noch der Soundtrack, der viel Rock'n'Roll-Elemente enthält.

Diese Abenteuergeschichte wird aus der Sicht eines Mannes erzählt, ist aber die Geschichte einer jungen Frau, die versucht, sich durch Musik selbst zu finden, und über allem schwebt die Liebe, die mal wieder alles zusammenhält. Patrick Mitchell hat leider die filmische Umsetzung seines Werks nicht mehr erleben dürfen. Er starb 2007.

Der Film trat beim Whistler Film Festival 2011 in der Katergorie Borso-Competition an, konnte aber leider nicht die Jury für sich überzeugen. Aber es kann ja immer nur einen Sieger geben; daher sollten sich Freunde des kanadischen Films nicht auf Jury-Urteile verlassen, sondern sich lieber selber ein Urteil bilden, wenn sie die Gelegenheit dazu haben.

Marilyn (Kanada 2011) 94 Minuten
Regie: Christopher Petry
Produzent: Kaleena Kiff, Lisa Mazotta
Darsteller: Ryan Robbins, Allison Mack